Fachtherapeut Dysphagie
Allgemeine Informationen zum Seminar D
SEMINAR D · Dysphagie-Intensivtage
Referent: MIRKO HILLER, MSC / NEUROREHABILITATION, LEITER DDZ, ZERTIFIZIERTER FEES-AUSBILDER DER DGN, DSG & DGG
und weitere Referenten zu ausgewählten Themenbereichen
Zeiten
jeweils: 09.00 – 16.30 Uhr
(jeweils ca. 15 Minuten Frühstücks- und Kaffeepause, 45 Minuten Mittagspause und nach Bedarf am späteren Nachmittag)
Änderungen vorbehalten! Bitte entnehmen Sie die genauen Kurs- und Pausenzeiten Ihrer Anmeldebestätigung!
Kosten:
1.550,- € inkl. Skript / Material und Pausenversorgung
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Punkte:
Anzahl der Unterrichtseinheiten á 45 Minuten: 75
Anzahl der Fortbildungspunkte: 75
Haben Sie Fragen?
Tel.: +49 (0) 37 33 / 41 95 600 oder Zur Kontaktseite
Seminarbeschreibung
Referent:
MIRKO HILLER, MSC / NEUROREHABILITATION, LEITER DDZ
Die Zahl der Patienten, die an einer Dysphagie unterschiedlichster Ursachen leiden, nimmt ständig zu. In Deutschland werden jährlich allein nach Schlaganfall in der chronischen Phase ca. 36 000 Neuerkrankungen mit teilweise schwerwiegenden Komplikationen registriert.
Ein flächendeckendes professionelles Diagnostik- und Therapieangebot steht den Patienten derzeit leider nicht zur Verfügung.
Mit unserem 10-tägigen, vom Dysphagiezentrum zertifizierten Intensivseminar bieten wir interessierten Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften einen kompletten Überblick über das Fachgebiet Dysphagiologie.
Mit dem Wissen und mit den durch den hohen Praxisanteil erworbenen „handwerklichen“ Fähigkeiten, die Sie in diesem Intensivkurs wissenschaftlich fundiert und praxisnah vermittelt bekommen, sollten Sie im medizinisch- therapeutischen Alltag:
Schluckstörungen erkennen,
gezielt und fachübergreifend diagnostizieren,
die medizinische Basisversorgung koordinieren,
eine effektive und wirksame Therapie planen,
therapeutische Übungen durchführen,
bei einem möglichen Notfall richtig reagieren,
Angehörige beraten,
das Überleitungsmanagement koordinieren,
strukturiert dokumentieren,
bei Kollegen, Vorgesetzten, Krankenkassen und Institutionen wissenschaftlich fundiert argumentieren und sich durchsetzen können.
Sie erhalten am Ende ein mehrseitiges Weiterbildungszertifikat des Dysphagiezentrums. Es beinhaltet die Schwerpunkte des Seminars und belegt damit, dass Sie sich intensiv mit dem Thema Dysphagie auseinandergesetzt haben und damit in Ihrer therapeutischen Arbeit einen Schwerpunkt setzen.
Sie haben die Möglichkeit, Teil eines von uns koordinierten Dysphagienetzwerkes zu werden.
(Trotzdem ist uns wichtig, dass Ihnen bewusst ist, dass „Fachtherapeut“ kein geschützter Begriff ist. Es gibt keinerlei, von kompetenter oder übergeordneter Stelle geschaffene oder anerkannte Qualitätsmerkmale, geschweige denn eine Art allgemein gültiges Curriculum, die die Ausbildung zum „Fachtherapeuten Dysphagie“ regeln würden.)
Ziel der Fortbildung
Der Teilnehmer:
1. wird zu Beginn seine Kenntnisse der Anatomie der am Schluckakt beteiligten Organe und die Erkenntnisse aus der Neurophysiologie des Schluckvorganges festigen und erweitern.
2. soll den normalen Schluckvorgang (Physiologie) verstehen, um in der strukturierten Diagnostik die Ursachen des gestörten Schluckaktes (Pathophysiologie) zu erkennen, um sofort effektive therapeutische Maßnahmen planen und durchführen zu können
3. lernt derzeit mögliche interdisziplinäre Diagnostikverfahren kennen und anwenden
Die standardisierte Durchführung einzelner klinischer und instrumenteller Diagnostikverfahren wird dazu detailliert besprochen. Die klinische Diagnostik und die Laryngopharyngoskopie (FEES) können von allen Teilnehmern praktisch geübt werden!
4. lernt den neuesten Stand der Möglichkeiten der medizinischen Basisversorgung wie medikamentöse und operative Therapiemöglichkeiten kennen, um das Dysphagiemanagement effektiv mit zu gestalten.
5. soll die Unterschiede, Vor- und Nachteile der parenteralen und enteralen Ernährung kennen und die optimale Ernährungsweise für den Patienten finden helfen.
Diätetische Maßnahmen werden vorgestellt
6. Die Anzahl und die qualitativen Ansprüche der stationär und ambulant zu betreuenden Menschen mit Trachealkanülen nehmen stetig zu.
Das Trachealkanülenmanagement ist eine große Herausforderung für alle an der Rehabilitation von Patienten mit Trachealkanüle beteiligten Personen.
Ziel des professionellen Trachealkanülenmanagements ist die Dekanülierung oder zumindest eine optimale Kanülenversorgung. Fehler oder Nachlässigkeiten im Umgang mit Trachealkanülenpatienten können für diese verheerende gesundheitliche Folgen haben, ja sogar den Tod des Patienten nach sich ziehen. Deshalb ist eine enge Kooperation mit anderen Berufsgruppen notwendig.
DER TEILNEHMNER soll in diesem Fachbereich:
6.1.Indikationen für und Risiken bei Tracheostomie und unterschiedliche Tracheostomaanlagen kennen lernen.
6.2.Wirkungsweise unterschiedlicher Trachealkanülenarten mit und ohne Blockung verstehen.
6.3.besonders vorteilhafte und effektive Trachealkanülen kennen und anwenden lernen.
6.4.über Fehler im Umgang mit Trachealkanülen und deren mögliche Komplikationen informiert sein.
6.5.die strukturierte Diagnostik bei Trachealkanülenpatienten durchführen, diagnostische Ergebnisse interpretieren und verstehen können.
6.6. über mögliche therapeutische Verfahren informiert sein und diese anwenden können. (das Absaugen, das Entblocken und den Trachealkanülenwechsel unter fachlicher Anleitung an unterschiedlichen Pflegepuppen selbst durchführen)
6.7.die Indikation zur Dekanülierung und die Vorgehensweise kennen.
6.8.über die aktuelle Studienlage zum Trachealkanülenmanagement informiert sein, um bei der Kanülenwahl sicher argumentieren und mitentscheiden zu können.
7.Evidenzbasiertes Vorgehen in der Therapie – definiert als gewissenhafte, explizite und vernünftige Anwendung der besten medizinisch-therapeutischen Information in der täglichen Entscheidungsfindung – spielt eine immer bedeutendere Rolle im klinisch-therapeutischen Alltag.
Evidenz und klinische Erfahrungen sollen Ärzte, Therapeuten und Pflegende unterstützen, optimale klinische Entscheidungen zu fällen und veraltete und widerlegte Ansätze im medizinisch-therapeutischen Vorgehen verhindern.
Dem Teilnehmer werden:
7.1.die Grundlagen effektiver Therapieplanung anhand der vorliegenden diagnostischen Ergebnisse und der Dokumentation vermittelt.
7.2.evidenzbasierte Therapieansätze und andere therapeutische Verfahren und Methoden zur Behandlung von Dysphagien aller Schweregrade bei nichtkooperationsfähigen schwerst hirngeschädigten und bei kooperationsfähigen Patienten vermittelt.
7.3.Der Teilnehmer soll wirksame Übungen und (Schluck-) Techniken aus ausgewählten effektiven Therapieverfahren in Partnerübungen ausprobieren und über deren Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen informiert sein.
8.Dem Teilnehmer werden die wichtigsten Grundlagen der Angehörigenberatung und -betreuung vermittelt
9.Qualitative und rechtliche Ansprüche an die Dokumentation werden vorgestellt.
10.Überleitungs- und Entlassungsmanagement werden behandelt
Um sein Wissen und seine neuen Erkenntnisse praktisch umzusetzen soll jeder Teilnehmer zu Ende der Seminarwoche anhand von klinischen und endoskopischen Befunden eigene Therapiepläne erstellen. Diese werden dann ausgewertet und besprochen.
Probleme bei der Umsetzung diagnostischer und therapeutischer Interventionen werden aufgezeigt und diskutiert. Es werden Lösungsvorschläge sowie Hilfsangebote unterbreitet.
Es besteht ausreichend Zeit für die Klärung von Fragen.
Inhalte
- Erweiterung und Festigung der Kenntnisse der Anatomie der am Schluckakt beteiligten Organe und der Neurophysiologie des Schluckvorganges
- Physiologie und Pathophysiologie des Schluckvorgangs
- Ätiologie und klinische Epidemiologie von Schluckstörungen
- klinische Symptomatik
- Vorstellung und Anwendung möglicher interdisziplinärer Diagnostikverfahren
- Klinische Befunderhebung
- Strukturiertes Vorgehen in der Endoskopischen Diagnostik bei Schluckstörungen „FEES“ (fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing)
- Praktische Anwendung der Laryngopharyngoskopie
- medizinische Basisversorgung (medikamentöse und operative Therapie)
- Unterschiede, Vor- und Nachteile der parenteralen, enteralen und oralen Ernährung bei Dysphagien aller Schweregrade
- Überblick Trachealkanülenmanagement (um verantwortungsvoll und solide im Bereich TK-Management aktiv zu sein, sind wir der Meinung, dass eine fundierte curriculäre Ausbildung unerlässlich ist. vgl. ZEREX TK/DYS)
- effektive Therapieplanung bei Dysphagien aller Schweregrade
- Evidenzbasiertes Vorgehen in der Therapie
- FOTT, ORT, FDT (Funktionelle Dysphagietherapie)
- Methoden zur Behandlung von Dysphagien aller Schweregrade bei nichtkooperationsfähigen schwersthirngeschädigten und bei kooperationsfähigen Patienten
- Theoretische Grundlagen und Praktische Anwendung der Therapie kooperationsfähiger Patienten
Therapieplanung, Dokumentation und Durchführung der Therapie anhand der Ergebnisse der instrumentellen Diagnostik - Angehörigenberatung
- Dokumentation
- Erstellung von Befunden
- Ableitung therapeutischer Konsequenzen aus der individuellen Diagnose
Eigenständige Therapieplanerstellung anhand konkreter Fälle - Überleitungs- und Entlassungsmanagement
- Fallbeispiele
- Literaturhinweise, Bezugsquellen, Ansprechpartner
Eine große Auswahl an Diagnostik- und Therapiematerial, ein großer Praxisteil sowie ein umfangreiches Sortiment an Hilfsmitteln sollen den Lernprozess unterstützen.
Eingesetzte Medien: Videos zur Darstellung des gesunden und gestörten Schluckaktes, des diagnostischen Vorgehens, diagnostischer Ergebnisse, der Trachealkanülenanlage und der Trachealkanülenversorgung. Diagnostikvideos, Therapievideos, Bilder und schematische Darstellungen in der Präsentation, Patientenvorstellungen (Video), Bilder in der Präsentation, Folien
Materialien: Poster, Pflegepuppen, Übungsphantome, anatomische Modelle, Trachealkanülen unterschiedlicher Hersteller, diagnostische Geräte (mehrere Endoskope und Komplettsets für die FEES, Absauggeräte und Trachealkanülen unterschiedlicher Hersteller usw.) sonstige Hilfsmittel, therapeutische Hilfsmittel und Geräte für eine effiziente Therapie, Bezugsadressen, Hilfsmittelkataloge
Voraussetzungen zur Teilnahme
Der Besuch der einzelnen Seminare des Dysphagiezentrums (DAS DYSPHAGIEZENTRUM) setzt nicht den Besuch eines bestimmten Seminars voraus.
Lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung im therapeutischen, pflegerischen oder medizinischen Bereich ist erforderlich.
Die Teilnahme von Schülern und Studenten ist nach persönlicher Absprache möglich.
Seminartermine
D 05/25 · 14.-23.05.2025 · 1.550,- € in Freiberg (Sachsen)
D 11/25 · 03.-12.11.2025 · 1.550,- € in Freiberg (Sachsen)
jeweils: 09.00 – 16.30 Uhr
(jeweils 15 Minuten Frühstücks- und Kaffeepause, 45 Minuten Mittagspause und nach Bedarf am späteren Nachmittag)
Bitte entnehmen Sie die genauen Kurszeiten Ihrer Anmeldebestätigung!
Anzahl der Unterrichtseinheiten á 45 Minuten: 75
Anzahl der Fortbildungspunkte: 75
Die angegebenen Fortbildungspunkte sind für die therapeutischen Berufsgruppen anerkannt.
Um die Kosten mit Rücksicht auf die Teilnehmer aus dem Pflege- und Therapiebereich möglichst gering zu halten, werden keine Fortbildungspunkte bei der Landesärztekammer beantragt.
Kosten
1.550,- € inklusive 200 seitigem Skript / Material und Mittagessen & Snacks